Digitales Museum.
Eine Zeitreise durch die Geschichte unseres Vereins
Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.
Richard von Weizsäcker
Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.
Richard von Weizsäcker
Georg Zimmermann war 1883 Mitbegründer des Mittelfränkischen Schützenbundes und führte ihn zusammen mit den Zirndorfer Schützen, deren Schützenmeister er 30 Jahre gewesen ist, zu gesellschaftlicher Blüte und zu hohem sportlichen Ansehen, („Die Gründung des Mittelfränkischen Schützenbundes unter maßgeblicher Mitwirkung der Zirndorfer Feuerschützen“).
Die Verdienste seine Sohnes Leonhard Zimmermann sind nicht minder groß. Von 1913 bis 1953, in einer wahrhaft schicksalhaften Epoche, führte er die Gesellschaft durch Weitblick und Tatkraft im durch unerschütterlichen Glauben an die Wiedererstarkung der deutschen Schützengemeinschaft über alle Schwierigkeiten hinweg. Er war es auch, der zusammen mit Kilian Lämmermann, 1945 nach Sprengung der Bibertbrücke und dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, das Wichtigste wie Bilder, Schützenscheiben und Niederschriften vor Plünderungen aus dem Schützenhaus retten konnte.
70 Jahre haben diese beiden Männer in Aufopferung und Treue für das Schießwesen gewirkt, ein seltenes und beispielhaftes Schützenleben.
Wer Zirndorf kennt, wird immer wieder auf den Namen „Zimmermann“ stoßen. Waren sie doch nicht nur im Schützenwesen nachhaltig tätig, sondern sie gelten auch als Meilensteine der Zirndorfer Gesellschaft und seiner Stadtgeschichte und deren großzügige Förderer.
fpm
Im Zentrum Mittelfrankens – bei den Schützen in Nürnberg, Cadolzburg und ganz besonders in Zirndorf – fand die Idee eines Dachverbands für Feuerschützen starken Widerhall. So kam wohl auf Einladung Gebhards, eines Nürnberger Kaufmanns und Mitglied in der Hauptschützengesellschaft Nürnberg, am 03. August 1884, im Forsthof vor den Toren Nürnbergs, eine wegweisende Vorbesprechung zustande. Sie wurde von Herrn Conrad Schmidtner, Kunstmaler zu Nürnberg und Mitglied der Hauptschützengesellschaft, geleitet. Er und der Zirndorfer Georg Zimmermann dürfen heute als Initiatoren der Urgründung angesehen werden.
Ein Vorläufer der Zimmerstutzengesellschaft wurde bereits im Jahre 1889 unter dem Namen „Leocadia“ gegründet, der aber bald wieder mangels Interesse „sanft entschlief“.
Gegründet wurde die „Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Zirndorf“ im Jahre 1893 in der Wirtschaft „Windstoß“ in der Kleinstraße in Zirndorf zum Zwecke der Hebung des Zimmerstutzenschießens und der „Pflege des freundschaftlichen Verkehrs“ unter den Mitgliedern.
Die damals in der Gaststätte vorhandene Kegelbahn diente als erste „Schießanlage“. Die Kegelbahn wurde aber weiterhin als solche benutzt. In den Schießstunden der Schützengesellschaft wurden zwei Scheibenständer aufgehängt, für den „Zieler“ wurde ein Erdloch als Deckung ausgehoben und der Schießstand war fertig. An der offenen Seite der Kegelbahn wurden Stühle aus der Gastwirtschaft als Absperrung aufgestellt, mit einem Absperrseil verbunden und der „Sicherheit“ war Genüge getan. Einen Treffer auf der Scheibe rief der Zieler lauthals aus, wurde die Scheibe überhaupt nicht getroffen schwenkte er eine Handfahne um die „Fahrkarte“ anzuzeigen. Ein geschossenes „Blättla“ aber wurde mit lauten Geschrei und Hurrarufen quittiert. Der Zieler gab zur Bestätigung des Treffers einen Schuss mit einer „Terzerol“ (kleine Vorderlader-Taschenpistole) ab. Volle drei Jahre überdauerte diese primitive Angelegenheit trotz baupolizeilicher Beanstandung durch das Bezirksamt Fürth wegen „Sicherheitsgefährdung“.