Das Museum

Nach Ende des 2. Weltkrieges und zu Beginn der amerikanischen Besatzung bewiesen einige Mitglieder der königlich privilegierten Schützengesellschaft Zirndorf Weitsicht und versteckten den Besitz des Vereins vor der Beschlagnahmung der Besatzer. Jahrelang waren die „Schätze“ des Vereins gut verwahrt.

Zwischenzeitlich wurde das Schützenhaus neu gebaut und durch einen Anbau standen drei Räume zur Aufbewahrung unterschiedlichster Gerätschaften zur Verfügung.

Mancher Keller und Dachboden wurde daraufhin entrümpelt und der „Krempel“ in Kisten verpackt zum Schützenhaus gebracht. Weitere Jahre gingen ins Land bis eine erneute Aufräumaktion die Schätze ans Licht brachte.

Sehr alte Unterlagen des Vereins sind gefunden worden. Fotografien, Urkunden und Auszeichnungen waren in einer Kiste aufbewahrt.

Durch die Initiative des Ehepaares Marion und Günter Schmitt (wie in der Vereinschronik beschrieben) wurden die Schätze gesichert und vor dem Vergessen werden bewahrt.

Peter Mundt

Peter Mundt

Museumsleiter

E-Mail:
peter.mundt@kpsgz.de

In zahlreichen Stunden wurden die Fundstücke gesichtet. Es war faszinierend, was da alles zum Vorschein kam. In den darauffolgenden Wochen wurden im Abstellraum Dokumente sortiert.  Kassenbücher und Aufzeichnungen von 1850 bis 1893 wurden gefunden, u.a. ein Schriftwechsel mit dem Prinzregenten von Bayern aus dem Gründungsjahr des Vereins 1832 sowie ein Kassenbuch von 1834. Auch der Bauplan des alten Schützenhauses mit dazugehörigem Abort. Einen Höhepunkt der bisherigen Ermittlungsarbeiten stellte der Eintrag in das Vereinsregister aus dem Jahr 1832 mit Gebührenrechnung und Gründungsvereinbarung der ersten Mitglieder dar.

Vor allem die älteren Vereinsmitglieder unterstützten uns nach besten Kräften, denn die altdeutsche Schrift war kaum zu lesen und so erklärten sich zwei Ehepaare bereit, diese Schriftstücke zu übersetzen und per Computer ins Reine zu schreiben. Somit ist eine Archivierung auf Datenträger ermöglicht worden. Ein „Retter“ übergab uns rund 50 Portraits von Schützenkönigen, in Öl gemalt. Im Dezember 2001 konnten wir ein Portrait aus dem Jahre 1864 in Empfang nehmen. Von einem Flohmarktbesuch eines Schützenkameraden erhielten wir eine Ehrenurkunde passend zu einem Bild eines längst verstorbenen Schützenbruders.

Dank der Unterstützung von Frau Fack, Heimatmuseum Zirndorf, und eines Archivars des Germani-schen Nationalmuseums war zu erfahren, dass die handgeschriebenen Dokumente und vor allem die alten Fotografien nur mit besonderer Sorgfalt archiviert werden sollten. Antiquitätenhändler verhalfen uns die alten Ölbilder zu renovieren bzw. sachgerecht zu pflegen.

Die große Menge an Artefakten sollten den Mitgliedern des Vereins in einem besonderen Rahmen präsentiert werden. Durch die großzügigen Räumlichkeiten des Schützenhauses war es möglich einen Raum als Museum einzurichten. In vielen Arbeitsstunden halfen einige Vereinsmitglieder den Ausstellungsraum herzurichten. Vitrinen wurden zum Teil gespendet bzw. in Eigenarbeit hergestellt. Die ersten Ausstellungstücke wurden ausgesucht und ausgestellt. Neben Dokumenten können alte Waffen und Schützenscheiben besichtigt werden. Gerade die Schützenscheiben sind ein wichtiges Zeugnis unserer Geschichte. Fotografien aus alter und neuer Zeit spiegeln das Gesellschaftsleben wieder.

Gebührenrechnung 1832

Kassenbuch 1850 bis 1893